Offener Brief an die Dorfpost Voßwinkel

Sehr geehrtes Redaktionsteam,
mit großer Verwunderung nahmen wir den Artikel in der jüngsten Ausgabe (Nr. 196 vom 1.7.2022) der Dorfpost über das Schützenfest 2022 zur Kenntnis.

Zum einen war kein einziges Mitglied Ihrer Redaktion vor Ort und hat sich persönlich ein Bild gemacht. Das zeugt nicht unbedingt von objektiver Betrachtung und Berichterstattung. Da wird sich dann wohl auf „Hörensagen“ verlassen, was z.B. die Besucherzahlen betrifft.

Zu ihrer „Sorge“ Teil a) ist folgendes anzumerken: Die meisten der über 700 Mitglieder kommen aus Voßwinkel und hatten es damit selbst in der Hand die „Peinlichkeit“ abzuwenden. Mit Sicherheit gab es bei jedem einzelnen in diesem Jahr auch triftige Gründe nicht zu schießen. Das war im Vorstand ebenso der Fall und somit kommt es dann zu solch einem Ergebnis. Im Übrigen haben uns nur Respekt und Anerkennung für diese Entscheidung aus den anderen Dörfern und Vereinen erreicht!

Wer ernsthaft den „organisierten Königsschuss“ fordert, hat das Schützenwesen in keiner Weise verstanden, auch wenn dies vielleicht leider bei anderen Vereinen geschehen sollte, was sich unserer Kenntnis allerdings entzieht. Niemand sollte sich gezwungen oder genötigt sehen, den Vogel abzuschießen und so die Königswürde zu erlangen. Wenn ein Verein auch zukünftig ehrenamtliche Mitglieder für die Vorstandsarbeit gewinnen möchte, wäre ein solches Vorgehen sicher nicht hilfreich.
Bei solchen vorherigen Absprachen ständen der Verein und sein Vorstand direkt wieder am Pranger mit dem Vorwurf der Kungelei. Auch das ist alles schon mal dagewesen.
Wenn Sie, wie die Funke Mediengruppe oder der Sauerland-Kurier sauber recherchiert hätten und vor der Veröffentlichung das Gespräch gesucht hätten, z.B. in Form eines kritischen Interviews, hätten Sie auch ordentliche Fakten.

Zur „Sorge“ Teil b): Diese Vermutung ist gelinde gesagt völliger Nonsens. So bleibt dieser Artikel einmal mehr nur eine Anhäufung von Mutmaßungen, Halbwahrheiten und Gerüchten. Genau diese Mischung ist aber auch gegenwärtig ein Problem in unserer Gesellschaft. Jeder kommentiert und verbreitet vermeintliche Nachrichten, ohne recherchiert zu haben. Schade, dass auch Sie diese Schiene fahren. Wir haben sicher nichts gegen konstruktive Kritik, aber dieser Artikel hat damit aus unserer Sicht nichts zu tun.
Die Geschehnisse werden wir intern aufarbeiten und außerdem zeitnah eine Beschreibung veröffentlichen, in der die „Rechte und Pflichten“ eines Schützenkönigs detaillierter beschrieben sind. Scheinbar gibt es hier in der Öffentlichkeit immer noch zu wenig Informationen und zu viele Gerüchte.


Matthias Winkler

Oberst und 1. Vorsitzender
für den Vorstand der Schützenbruderschaft
St. Johannes Voßwinkel e.V.